Der Newsletter der Blam! und der Artikel in den Ruhrnachrichten hatten am am 20.1.2018 eine Menge Publikum angelockt und das NOMUZIK-Performance-Konzept mit Nichtmusikern ist tatsächlich aufgegangen. Es wurden vom Publikum noch ein paar sehr coole Gadgets mitgebracht (u.A. ein Handheld-Audio-Game aus den Achtzigern) und es war herrlich laut und schön. Zentrales Werkzeug war ein sogenannter Looper, ein Gitarreneffektgerät, dass die Funktionalität einer Tonbandschleife in moderner, einfach zu bedienender Sampler-Technik realisiert.

Das waren die "Musikinstrumente" für die performance

Das waren die “Musikinstrumente” für die Performance

In diesem Video performt Stefan mit meinem Bio-Reaktor-Sequenzer

Mein Vortrag zur Geschichte der “Minimal Music” und der Bandschleifen mit live-Demonstationen der Instrumente und Audio-Gadgets  ist auch sehr gut angekommen. Da ich aus Zeitgründen keine Musikbeispiele anspielen konnte, habe ich kleine youtube-Playlist der von mir erwähnten und zitierten Künstler zusammengestellt. Die Vortragsfolien sind hier verlinkt:

NOMUZIK_slide

 

Mein Vortrag zu Minimal Musik und Bandschleifen

Mein Vortrag zu Minimal Musik und Bandschleifen

Zu den Exponaten gibt es auch noch jeweils etwas Text:

Bio-Reaktor mechanischer Sequenzer Installation (Video)

Ein rotierender Plattenteller mit codierten Sequenzen auf Alufolie löst über Gleitkontakte Sounds aus. Die Sounds werden über vier analoge DIY-Tongeneratoren (Oszillatoren) erzeugt. Drei der Tongeneratoren werden über angeschlossene Früchte, die als variable Widerstände dienen, abgestimmt. Dazu kann eines der in der Frucht stecken Kabel herausgezogen und in eine neuen Abstand zum anderen Kabel neu eingestochen werden. Die Gleitkontakte erzeugen Störungen, die die ursprünglichen Sinus-Schwingungen auf sehr interessante Weise verzerren. Alle Tongeneratoren können über kleine rote Dipschalter zu- und abgeschaltet werden.

Und noch ein Video mit meinem Bio-Reaktor-Sequenzer

„generated“ – Audio Installation – Musik aus Zahlen

Es handelt sich um computergenerierte selbstähnliche Musik, die über Kopfhörer gehört werden kann. Die Musik, die Sie hier hören, wird in diesem Moment live erzeugt. Es handelt sich nicht um eine Tonkonserve.

Zugrunde liegt ein fraktales Kompositionsverfahren, dass Lars Kindermann entdeckt hat.

Das Prinzip dahinter ist sehr einfach. Eigentlich addiert der Algorithmus nur eine Zahl auf. Dann werden die Zahlen im Binärsystem dargestellt und die Zahl der Einsen ermittelt. Gespielt werden dann die Noten „c“ für die Summe 1,  „d“ für die Summe 2, „e“ für die Summe 3 usw.

Dezimal    binär    Summe der 1sen    Note

1         1            1                c

2        10           1                c

3        11           2                d

4        100         1                c

5        101         2                d

6        110         2                d

7        111         3                e

8        1000      1                 c

.        .        .                .
usw.

Die entstehende Melodie ist wie bei einem Fraktal selbstähnlich, d.h. wenn nur jeder zweite Ton gespielt wird, ergibt sich dieselbe Melodie.

Ich habe das Verfahren hier mit einem Software Synthesizer in Pure-Data realisiert. Während der Ausstellung wurde ein Audio-Live-Stream dieser Installation ausgestrahlt. Der Stream war während der Ausstellung weltweit mit jedem Rechner und jedem Smartphone abrufbar. Moderne Smartphones spielen den Stream direkt im Browser ab, ohne dass spezielle Audio-Software erforderlich ist.

Die Musik bleibt immer (selbst)ähnlich, aber wiederholt sie sich nicht!

So wurden die Audio-Exponate präsentiert.

So wurden die “generated”-Installation präsentiert.

 

Minimal Musik – stretched – 10 Stunden Meditation

Die Originalkomposition von Steve Reich mit dem Titel „Musik for 18 Musicans“ mit der original Dauer von 1:07:47 wird hier auf 18 Stunden ausgedehnt, wobei die Tonhöhen auf die original Tonhöhen angepasst worden sind. Der Sound-Eindruck/Teppich bleibt erhalten, aber die Abspielgeschwindigkeit wird extrem verlangsamt, was dem repetitiven und Meditativen Loop-Charakter der Komposition ganz neue Klangdimensionen verleiht.

 

Blip-Sequenzer mit touch Kinect-Steuerung

Ein großer Touch-Sequenzer projiziert mit einem Beamer, der per Kinect-3D-Sensor bedient werden kann. Der Kinect-3D-Sensor ist für diesen Einsatz auf das Projektionsfeld kalibriert worden.

Der Touch-Sequenzer mit Kinect-Interface

Der Touch-Sequenzer mit Kinect-Interface

In der Blam!revue gibt es auch noch sehr schöne Fotos von der Veranstaltung.

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