Eine Variante meiner Observed-Installation war als Datenfenster in der galvanischen Zone, einem eineinhalbstündigen Audio-visuellen Parcours in der Essener Innnenstadt zu sehen. Die per Funkkopfhörer verteilte Audiospur der galvanische Zone forderte die Teilnehmer auf, sich vom Datenfenster scannen zu lassen, bevor ein Android der galvanische Zone den Zugang zu Lex Spielmanns Galerie “Alte Mitte” gewährte. Im Hinterhof der Galerie der Galerie war die nächste Station der galvanische Zone, eine mit einem Großbeamer animierte Fassade, zu sehen.
Das Datenfenster scannt die Besucher der galvanischen Zone.
Das Datenfenster der galvanische Zone scannt mich.
Die galvanische Zone wurde von dem Künstlerkollektiv Pluspolstadt (Teresa Grünhage, Matthias Plenkmann, Christian Spieß, Jens Maria Weber und Peter Eisold) realisiert. Ich habe mich sehr gefreut, dass meine Arbeit ein Teil der galvanischen Zone geworden ist. An den acht Terminen im November 2016 haben Gruppen von bis zu 50 Besuchern an dem einmaligen interaktiven Parcours / Installation / Audio / Video / Musik / Text / Performance / Projektion / Medienkunst / Theater / Roboter / Vergangenheit / Dokumentation / Zukunft / Parallelwelt / Realität, also einem eigentlich unbeschreiblichen Erlebnis teilnehmen können. Vielen Dank an die Helfer und Mitarbeiter der galvanische Zone, die bei teils eisigen Temperaturen die Zone am Leben erhalten haben!
Die galvanische Zone ist nun gestartet. Eine Variante meiner “Observed”-Installation ist als Beitrag zur galvanischen Zone im “Datenfenster” in den Parcour integriert. Noch bis zum 26.11.2016 ist die Teilname möglich. Tickets und weitere Infos gibt es hier: http://die-galvanische-zone.de/?page_id=92
Update 18.11.2016: Leider sind alle Termine schon ausverkauft!
Wer noch zur Teilnahme motiviert werden möchte, klicke einfach auf das Video in der Mediathek:
Das Video wird direkt aus der Mediathek des WDR abgespielt und ist verfügbar bis zum 10.11.2017. Update 2018: Das Video findet sich nun auch bei Vimeo!
Ich freue mich auf “Die galvanische Zone“, einen audiovisuellen Parcours in der City Nord in Essen, in der auch eine Arbeit von mir zu sehen sein wird. Der Parcours ist vom 5. bis zum 26. November 2016 besuchbar. Es lohnt sich!
Da das Depot Spielort der Extraschicht – Nacht der Industriekultur 2016 am 25.6.2016 war, sind auch viele Ateliers für dieses Event geöffnet gewesen. Wir im Büro 14 waren auch dabei. Heike Kollakowski hat einen Handlettering-Workshop angeboten und ich habe die Gelegenheit genutzt, um die Installation Observed 4 auszustellen. Mit dem sehr engagierten Publikum gab es angeregte und auch kontroverse Diskussionen.
Observed 4 für die Extraschicht – Nacht der Industriekultur
Der Live-Stream der Installation „generated“ war nur während der Ausstellungszeiten der offenen Ateliers Dortmund 2016 verfügbar. Hier gibt es aber kurze Aufzeichnung der computergenerierten selbstähnlichen Musik der Installation zum Anhören oder Download.
Die Musik wurde mit Pure Data extended erzeugt. Der Pure Data „Patch“ basiert auf auf einem großartigen Patch von Martin Brinkmann, der von mir um eine Open Sound Control (OSC) und eine Schnittstelle zum Icecast Streaming Server ergänzt wurde. Der Sound des einzigen eingesetzten Synthesizer-Moduls kann mit einem Smartphone per OSC modifiziert werden. Der Musikgenerator von Martin Brinkmann (hier gibt es Ambient-Musik von ihm!) verwendet die fraktale Kompositionsmethode von Lars Kindermann, die dieser für “musinum” implementiert hat. Auch die Idee zu selbstähnlicher Musik stammt ursprünglich von Lars Kindermann, auf dessen Webseite ich auch schon einmal vor einigen Jahren das Projekt PALAOA bei Recherchen zu einer geplanten Teilnahme an Arctic Perspective gefunden hatte.
Am 21.05.2016 starten die Offenen Ateliers 2016 in Dortmund, die in diesem Jahr aufgrund der Teilnehmerzahl zum ersten Mal an zwei Wochenenden stattfinden. Los geht es dieses Mal mit allen Ateliers und Galerien, die östlich der B54 liegen. Diese Ateliers sind am Samstag den 21.5. von 15-20 Uhr und am Sonntag von 11–18 Uhr geöffnet.
Am Samstag den 28.05. und Sonntag den 29.5. öffnen dann alle Künstler westlich der B54 ihre Türen.
Da der Kulturort Depot an der Immermannstraße 29 knapp westlich der B54 liegt, und ich seit über einem Jahr meinen kleinen Atelierplatz im Büro 14 habe, werde ich mich hier am 28.05. ab 15 Uhr gemeinsam mit der Künstlerin Heike Kollakowski auf interessierte Besucher freuen!
Die Öffnungszeiten an beiden Wochenenden:
samstags 15–20 Uhr
sonntags 11–18 Uhr
Und hier noch einmal die Termine für die Offenen Ateliers 2016:
Östlich der B54: 21./22. Mai 2016
Westlich der B54: 28./29. Mai 2016
Während der Ausstellung gibt es einen Audio-Live-Stream zu einer Installation. Es handelt sich dabei um computergenerierte selbstähnliche Musik, die über Kopfhörer an der Installation gehört werden kann. Der Stream ist aber auch während der Öffnungszeiten weltweit mit jedem Rechner und jedem Smartphone abrufbar. Moderne Smartphones spielen den Stream direkt im Browser ab, ohne das spezielle Audio-Software erforderlich ist.
Am 30.1.2016 hatte ich die Gelegenheit, meine Installation “Observed 2″ im Rahmen des ON-LIVE-Symposium des FFT (Forum Freies Theater) in Düsseldorf zu präsentieren. Beim Symposium ging es um Fragen und Thesen zur Kunst in der digitalen Gesellschaft. Neben einem Beitrag von mir zu den Lightning Talks zu digitaler Privatsphäre, konnte ich auch “Observed” in einer neuen Variante “2″ mit live eingeblendeten Namen von WLAN-Netzen, nach denen Smartphones in der Nähe der Installation gesucht haben, präsentieren.
Installation “Observed 2″ mit Live-Hacking Komponente (sichtbare MAC-Adressen wurden durch Bildbearbeitung nachträglich anonymisiert)
Die Live-Daten werden mittels “tshark” (Terminal basiertes Wireshark) aus den WLAN-Profilen von Smartphones in WLAN-Reichweite gewonnen, die ständig nach bekannten WLAN-Netzen in ihrer Umgebung suchen. Auf diese Weise sind Smartphones eindeutig identifizierbar (Fingerprinting). Dieses Verfahren wird auch in Geschäften und Ladenlokalen eingesetzt, um Kunden zu identifizieren und wieder zuerkennen. Dem Betrachter sollen diese überraschenderweise öffentlich sichtbaren Daten bewusst machen, dass seine Anonymität durch sein Smartphone beeinträchtigt wird und er/sie nicht nur visuell durchleuchtet wird.
Die Arbeit mit dem Titel „Observed“ soll den Betrachtern die allgegenwärtige Überwachung und die Aggregation von Metadaten bewusst machen. Die interaktive Videoinstallation verfolgt mittels „face tracking“ die Gesichter der Betrachter in Echtzeit und markiert diese. Es werden Daten über jedem beobachteten Gesicht eingeblendet, die keinesfalls öffentlich zugänglich sein sollten, um das Bewusstsein zu schaffen, dass jeder etwas zu verbergen hat. Weiterhin werden aktuelle Tweets zum Hashtag #BND automatisiert eingeblendet, um die Installation in einen aktuellen politischen Kontext zu stellen.
Im Rahmen der offenen Ateliers Dortmund war ich zu Gast bei Heike Kollakowski und Alexandra Lippert im GründerinnenZentrum Dortmund und konnte meine neue interaktive Videoinstallation “time goes by” in den großzügigen Schulungsräumlichkeiten dort präsentieren.
Eine typographische Animation mit einer Schar von Schriftzügen mit dem Text “time goes by”, welche in zufälligen Größen und Geschwindigkeiten über den Projektionsbereich bewegt werden, kann hier über einen vor der Videoprojektion hängenden Quader in ihrer Farbanmutung beeinflusst werden. Jede Rotationsachse des Quaders beeinflusst je einen der RGB-Farbwerte der Schriftzüge. Der programmierte Algorithmus tauscht in variierenden Zeitabständen Vordergrund und Hintergrundfarben aus.
Realisiert wurde diese Installation mit Hilfe von Processing und dem Open Sound Control Library. Ein in einem Quader integriertes Smartphone gibt seine Lagesensordaten (X-Y-Z-Orientierung) per WLAN an Processing weiter, wo sie in Echtzeit zu RBG-Farbwerten verarbeitet werden.